
Zenith ließ uns lange Zeit im Unklaren darüber, was die 160-Jahr-Jubiläums-Neuheit wohl sein würde. Wer Zenith jedoch kennt, dem dürften die Social-Media-Posts etwas Besonderes andeuten, das mit der langen Geschichte der Marke bei Chronometer-Wettbewerben für Observatorien zusammenhängt. Mit der Zenith G.F.J. erweckt der Uhrmacher aus Le Locle sein legendäres Kaliber 135 zu neuem Leben. Zenith schuf eine moderne Version des meistprämierten Uhrwerks aus dem goldenen Zeitalter der Chronometer-Wettbewerbe für Observatorien. Es treibt die G.F.J. an, die stolz die Initialen des Zenith-Gründers Georges Favre-Jacot trägt – und das mit Stil.
Bevor wir uns mit den Details der neuen Zenith G.F.J. befassen, lohnt sich ein Blick zurück. Viele von uns verbinden die Geschichte von Zenith mit der Entwicklung des brillanten El Primero-Uhrwerks. Doch wahre Fans wissen auch, dass die Marke auf eine lange Tradition in der Herstellung einiger der präzisesten und zuverlässigsten Zeitmesser aller Zeiten zurückblickt. Es ist ein Streben, das Gründer Georges Favre-Jacot definierte. Er drückte es jedoch etwas einfacher aus: Er wollte „die perfekte Uhr“ schaffen. Der Name Zenith spiegelt dieses Streben wider, da er sich auf den höchsten Punkt am Himmel bezieht. Diese neue limitierte Zenith G.F.J. Edition vereint eine Hommage an den Gründer in Name und Design mit einem Kaliber, das das meistausgezeichnete Uhrwerk der Marke aus dem goldenen Zeitalter der Observatoriums-Chronometer-Wettbewerbe würdigt.
Die Geschichte der Zenith G.F.J.
Wie die meisten von Ihnen wissen, waren Observatoriumsprüfungen im 19. und 20. Jahrhundert ein wahrer Beweis für chronometrische Präzision. Darüber hinaus brachten sie den Marken großen Ruhm. Die namhaften Observatorien waren Zeugen der unglaublichen Präzision, die die erfahrenen Uhrmacher verschiedener Marken erreichten, und gaben ihnen ihren Namen. Zenith nahm bereits 1897 an diesen Wettbewerben teil. Im Laufe der Zeit gewannen die Uhrwerke der Marke insgesamt 2.333 Chronometriepreise.
Das legendäre Uhrwerk Zenith 135-O, das insgesamt 235 Chronometriepreise gewann, ist ein Rekord in der Geschichte der Uhrmacherei. Ephrem Jobin entwickelte das Kaliber auf Wunsch von Charles Ziegler, dem technischen Direktor von Zenith in den späten 1940er-Jahren. Dieses Chronometerwerk wurde speziell für die Teilnahme an Chronometriewettbewerben in den Observatorien von Neuenburg, Genf, Kew-Teddington und Besançon entwickelt.
Das besondere Zenith-Kaliber 135-O
Die Bezeichnung „135“ leitet sich von den Abmessungen des Uhrwerks ab. Es vereinte 13 Linien (bzw. 30 mm Durchmesser, die maximal zulässige Größe in der Kategorie Armbanduhren beim Wettbewerb des Neuenburger Observatoriums) mit einer Höhe von 5 mm. Zenith produzierte dieses Kaliber von 1949 bis 1962 in zwei Versionen: das reguläre Kaliber 135 für den gewerblichen Einsatz und das 135-O ausschließlich für Chronometrietests im Observatorium.
Zeniths renommierte Chronometriker Charles Fleck und René Gygax waren für die Regulierung des Uhrwerks verantwortlich. Von 1950 bis 1954 gewann es beim Neuenburger Observatorium fünf aufeinanderfolgende erste Preise in der Kategorie Armbanduhren – ein Rekord. Im Jahr 2022 ließ Zenith das legendäre Kaliber 135-O in einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit mit Kari Voutilainen und Phillips in Verbindung mit Bacs & Russo wieder aufleben. Voutilainen restaurierte und dekorierte zehn Vintage-Uhrwerke aus der glorreichen Siegesserie von 1950 bis 1954. Diese ultra-exklusive limitierte Serie wurde von Fans und Presse gleichermaßen gelobt. Es folgte ein besonderes Einzelstück für Susan G. Komen, das noch im selben Jahr über 300.000 Euro erzielte.
Ein neues Kaliber 135 treibt die Zenith G.F.J. an.
Zum 160-jährigen Jubiläum von Zenith beschloss die Marke, das historisch bedeutende Kaliber 135 wiederzubeleben. Dieses Mal schuf Zenith jedoch eine neue Version. Sie verwendet die gleiche Architektur, die gleichen Abmessungen und das gleiche Erscheinungsbild wie das Original, integriert aber, wo möglich, auch moderne Techniken und Materialien. So wurde beispielsweise die Gangreserve von 40 Stunden der Vintage-Version auf moderne 72 Stunden erhöht. Zusätzlich verfügt ein neues Räderwerk über eine optimierte Zahngeometrie, um die Effizienz des Kalibers zu verbessern. Das Uhrwerk verfügt zudem über ein versetztes Zentrumrad, das Platz für die übergroße Unruh schafft, die Präzision und Stabilität verbessert.
Moderne Verbesserungen kombiniert mit einem unverwechselbaren Finish
Das neue Kaliber 135 arbeitet mit einer Frequenz von 19.800 Halbschwingungen pro Stunde und verfügt über Regulierschrauben an der Unruh sowie eine Breguet-Endkurve. Geblieben ist der charakteristische doppelpfeilförmige Reguliermechanismus, der eine präzise Einstellung ermöglicht. Eine weitere moderne Verbesserung ist der zusätzliche Stoppmechanismus, der eine sekundengenaue Zeiteinstellung ermöglicht. Die Unruhwelle ist nun durch federgelagerte Steinfassungen geschützt. Das Uhrwerk ist ein COSC-zertifizierter Chronometer, dessen Ganggenauigkeit Zenith auf ±2 Sekunden pro Tag reguliert.
Als ich die Veredelung des Uhrwerks sah, war ich sofort begeistert. Die Brücken sind mit einem atemberaubenden „Ziegel“-Guilloché-Muster versehen. Es verleiht dem Uhrwerk eine völlig andere Ästhetik als üblich. Die Inspiration für dieses Ziegelmuster stammt von den rot-weiß lackierten Ziegeln der Zenith-Manufaktur, die die Buchstaben G.F.J. bilden – die Initialen des Markengründers Georges Favre-Jacot. Einen Kontrast zum Finish der Brücken bilden die kreisförmige Satinierung des Federhausdeckels und die schwarz polierte Oberfläche des Kronrads. Die großen Steine verleihen der faszinierenden Gesamtästhetik einen Hauch von Farbe.
Die Zenith G.F.J. verwendet das Ziegelmuster für eine raffinierte Verbindung zur Vergangenheit.
Das besondere Ziegelmuster findet sich auch auf dem Zifferblatt wieder, doch zunächst zu einigen technischen Daten und Details. Die Zenith G.F.J. hat ein elegantes 39,15-mm-Platingehäuse mit einer Höhe von 10,5 mm und einem Bandanstoß von 45,15 mm. Dieses Gehäuse besticht durch eine gestufte Lünette und eine raffinierte Kombination aus gebürsteten und polierten Oberflächen. Die wunderschön geschwungenen und gestuften Bandanstöße verleihen ihm Charakter, und die Krone trägt stolz die Initialen G.F.J.
Im Inneren des Gehäuses verbirgt sich ein wunderschönes, dreiteiliges blaues Zifferblatt. Der äußere Ring mit den Stunden- und Minutenmarkierungen aus Weißgold weist das gleiche Ziegelguilloché-Muster auf wie das Uhrwerk. Die Minutenanzeige besteht aus 40 handapplizierten Weißgoldperlen. Dieses Detail ist einfach fantastisch. Der zentrale Teil des Zifferblatts ist aus Lapislazuli gefertigt. Er trägt den weiß gedruckten Marken- und Modellnamen sowie den applizierten Zenith-Stern aus Weißgold.
Das große Hilfszifferblatt für die kleine Sekunde bei 6 Uhr besteht aus blauem Perlmutt. Die zentralen Stunden- und Minutenzeiger im Stabstil sowie der kleine Sekundenzeiger sind aus Weißgold gefertigt. Durch die Verwendung natürlicher Materialien ist jedes Zifferblatt ein Unikat.
Abschließende Gedanken zur neuen Zenith G.F.J. Die Zenith G.F.J. wird mit drei Armbändern geliefert. Das erste ist aus dunkelblauem Alligatorleder, das zweite aus schwarzem Kalbsleder. Zuletzt erhalten Käufer ein blaues Saffiano-Kalbslederarmband. Alle drei verfügen über eine Dornschließe aus Platin mit den eingravierten Initialen G.F.J. Ein schönes Detail: Hier findet sich auch das Ziegelmuster wieder, das an die Besonderheit dieser Uhr erinnert. Zenith erwähnt außerdem ein siebenreihiges Platinarmband (auf Anfrage erhältlich), dessen Mittelglieder mit dem Ziegelmuster geprägt sind. Obwohl in der Pressemappe keine Bilder des Armbands zu sehen waren, kann ich mir gut vorstellen, wie umwerfend es die Uhr aussehen lassen wird.
Zenith wird passenderweise 160 Exemplare dieser limitierten Edition produzieren. Jede Uhr kostet 52.900 € und trägt ihre einzigartige LE-Nummer, die auf dem Gehäuseboden eingraviert ist. Diese individuelle Nummer ist zwar eine schöne Erinnerung an den besonderen Status der Uhr, aber die anderen markanten Details reichen völlig aus. Tatsächlich ist die neue Zenith G.F.J. ist ein spektakulärer Zeitmesser, sowohl optisch als auch technisch, und eine wunderbare Möglichkeit, das 160-jährige Jubiläum der Marke zu feiern.
Die Wiederaufführung des legendären Kalibers 135 in moderner Form ist ein brillanter Schachzug. Sie beleuchtet einen Teil der Zenith-Geschichte, der oft übersehen wird. Das El Primero-Erbe der Marke ist zwar ein leichter Gesprächsstarter, aber das Kaliber 135 ist ebenso beeindruckend. Die G.F.J. zeigt, dass Zenith mehr zu bieten hat, was sie so leicht zu verlieben macht. Genauer gesagt: Das Streben nach chronometrischer Präzision ist tief in der DNA der Marke verankert. Hinzu kommt das spektakuläre Design mit der Vielfalt der Materialien und dem raffinierten Ziegelmuster (ein Merkmal, das sicherlich die Meinungen spalten wird), und diese Uhr erinnert mich eindringlich daran, warum ich Zenith so liebe.
Was halten Sie von der Zenith G.F.J.? Teilen Sie Ihre Meinung gerne in den Kommentaren unten mit!
Uhrenspezifikationen
MARKE
Zenith
MODELL
G.F.J.
REFERENZ
40.1865.0135/51.C200
ZIFFERBLATT
Blaue, dreiteilige Konstruktion mit Ziegelguillochierung und applizierten Stunden- und Minutenmarkierungen aus Weißgold auf dem Außenring, Lapislazuli in der Mitte und kleinem Perlmutt-Sekundenregister.
GEHÄUSEMATERIAL
950er Platin
GEHÄUSEABMESSUNGEN
39,15 mm (Durchmesser) × 45,75 mm (Bandanstoß zu Bandanstoß) × 10,5 mm (Dicke)
GLAS
Saphir
GEHÄUSEBODEN
Platin- und Saphirglas, vierfach verschraubt
UHRWERK
Zenith 135: Handaufzug mit Stoppfunktion, 19.800 Halbschwingungen pro Stunde, 72 Stunden Gangreserve, COSC-zertifizierter Chronometer, reguliert auf ±2 Sekunden pro Tag
WASSERDICHTIGKEIT
50 Meter
ARMBAND
Dunkelblaues Alligatorleder mit Platin Dornschließe; zusätzliche Armbänder aus schwarzem Kalbsleder und blauem Saffiano-Kalbsleder
FUNKTIONEN
Uhrzeit (Stunden, Minuten, kleine Sekunde)
PREIS
52.900 €
BESONDERE HINWEISE
Limitierte Auflage von 160 Stück